Schaftfragment eines Pokals aus sehr reinem, farblosem Glas, aufgebaut aus einem kleinen Hohlbaluster unter einer Trommel- und zwei Ringscheiben, korrodiert und irisiert. Der Ansatz des abgebrochenen Scheibenfußes ist noch erkennbar, ebenso die sich schmal öffnende, trichterförmige Kuppa.
Bei der Scherbe handelt es sich um das Fragment eines Trichterpokals. Dieser Glastyp war am brandenburgisch-preußischen Hof in der Zeit zwischen 1680 und 1720 äußerst beliebt, wie mehrere überlieferte Beispiele aus der Potsdamer oder Zerpenschleusener Glashütte mit Hohl- oder Massivbaluster sowie mit und ohne Ringscheiben belegen (vgl. Netzer, Herrliche Künste und Manufacturen, 1991, Abb. 9, S. 71, Abb. 40, S 89, Kat. 131-134, 163, 168, 175, S. 237, 238, 251, 252, 255). Die hohlgeblasenen Balusterkelche gehören zur Gruppe der Hofkellereigläser.
Verena Wasmuth