Bei dem Exponat handelt es sich um eine US-Fliegerbombe des Typs GP 500 lb (ca. 240 kg oder fünf Zentner Bombe, GP bedeutet General Purpose = Allgemeine Verwendung) aus dem 2. Weltkrieg. Als dünnwandige Sprengbombe besteht die GP 500 lb aus nahtlos gezogenem Stahl mit vierteiligem Kastenleitwerk, versehen mit je einer Mundlochbuchsen für Kopf- und Heckzünder, zwei Aufhängeösen für amerikanische sowie gegenseitig einer Aufhängeöse für britische Flugzeugmuster. Die Übertragungsladungen bestehen aus Tetryl, die Sprengstofffüllung aus einer Mischung von Ammoniumnitrat und Trinitrotoluol (TNT). Die GP 500 lb ist mit zwei Aufschlagzündern versehen: Der einseitig wirkende Kopfzünder M103 besitzt eine Scherstiftsicherung, einen Aufschlagteller und eine Windradentsicherung. Beim Abwurf der Bombe wird ein Windrad über einen Zugdraht freigegeben. Es bewirkt die Scharfstellung des Zünders über eine innere Zahnradmechanik nach etwas 50 Metern Fallweg. Der Zünder ist über einen Stellbolzen am Außenring auf mit oder ohne Verzögerung einstellbar. Der ebenfalls einseitig wirkende Heckzünder M101 verfügt über einen Trägheitsschlagbolzen und Windradentsicherung. Durch Herausdrehen eines Sicherungsstabes über ein Windrad mit Zahnradgetriebe wird der Schlagbolzen
während einer Fallzeit von 40 bis 70 Metern entsichert.
Abmessungen vor der Detornation: Gesamt mit Leitwerk 150 cm, Bombenkörper 120 cm, Durchmesser 35 cm, Gewicht ca. 240 kg, davon Sprengstoff ca. 110 kg.
Diese Bombe fiel gegen Ende des 2. Weltkrieges auf einen Acker des Bauern Becker in Obervalbert. Sie sollte eigentlich die Bahnstrecke im Frettertal treffen. Menschen kamen nicht zu Schaden. Die Bombe ist zwar restlos durchdetoniert, entfaltete jedoch nicht die vorgesehene Wirkung. Dadurch sind die stark deformierten Teile des Bombenkörpers noch erhalten geblieben. Ursache war möglicherweise eine schlechte Sprengstoffmischung. Der städtische Bauhof hat den noch vorhandenen Bombenkörper gereinigt und für die Präsentation aufbereitet. Es ist selten, dass ein solches Stück in dieser Größe noch vorhanden ist, da Flieger-Bomben nach Abwurf bei der Detonation meistens gänzlich auseinander gerissen werden.