Der Kabelplan der Schachtanlage Hattorf wurde vermutlich häufig verwendet, denn er ist auf einen textilen Träger kaschiert, an den Längsseiten beidseitig mit Halbrundprofilen und oben mit zwei Metalllaschen und einer Schnur zum Aufhängen ausgestattet. Der Plan zeigt im Maßstab 1:500 die Tagesanlagen dieses Kaliwerkes zum Stand 25. April 1936: Die Werksgebäude befinden sich noch alle südlich der Bahnlinie und der Straße (B62) und die Ausbauflächen für die jüngeren Anlagen (Lösehaus II, Bittersalzfabrik und Magnesiumsulfat-Anlage) lagen noch in Richtung der Abraumhalde im Süden (im Plan oben).
Die Grundlage des Planes (knapp Din A0 Format) ist die Lichtpause eines generellen Lageplans, auf dem bestimmte Flächen nachträglich koloriert wurden (Gebäude rot, Straßen braun, Laugentanks u.ä. grau, Wasserbecken u.ä. blau). Entscheidend sind jedoch in diesem Plan der Verlauf der Stromkabel, die in unterschiedlichen Farben als Hoch- und Niederspannungskabel, Lichtkabel und Freileitung unterschieden werden. Etwas irritierend ist, dass in Rot (kaum unterscheidbar vom Lichtkabel) auch die Dampfleitungen im Plan eingezeichnet sind. An den jeweiligen Beschriftungen kann man allerdings leicht unterscheiden - für die Dampfleitungen wird lediglich ein Durchmesser angegeben.
Interessant für die elektrische Infrastruktur der gesamten Region sind die Angaben in der unteren rechten Ecke: In dem Gebäude jenseits der Bahntrasse werden die 5 KV-Leitungen von den Zentralen Vacha und Philippsthal (von link) und Ransbach und Harnrode (von rechts) mit einer von Norden (unten) kommenden 60 KV-Mittelspannungsleitung zusammengeführt.