Die Kirche der ehemaligen Dominikanerinnenklosters Sirnau in der Esslinger Pliensauvorstadt von Südosten. Im Hintergrund links der Pliensauturm. Das Esslinger Dominikanerinnenkloster, 1241 auf dem heutigen Hofgut Sirnau gegründet, verlegte am Ende des 13. Jahrhunderts seinen Standort in die Sicherheit der Stadtmauern. Der Neubau des Klosters in der Pliensauer Vorstadt war für den Konvent ein finanzieller Kraftakt, zumal man sich viel vorgenommen hatte. Doch am Ende wurde von der ursprünglich geplanten Klosterkirche nur der Chor errichtet. Das Kloster selbst wurde 1525, kurz vor der Reformation, von den Klosterfrauen aufgegeben, nachdem sie sich bereits im 15. Jahrhundert von ihrem Orden getrennt hatten. Der Besitz des Klosters fiel an das städtische Hospital, aber die Klostergebäude wurden in der Folge offenbar nur sporadisch als Stallungen und Kornschütten genutzt. Der Kirche, beim Stadtbrand 1701 beschädigt, diente seit 1736 als Zeughaus des Schwäbischen Kreises, der als einziger Reichskreis ein stehendes Heer unterhielt. 1813 wurde das ehemalige Kloster zur Reiterkaserne umfunktioniert. Mit dem Bau der Eisenbahn und der Neuanlage der Neckarstraße verschwanden die Klosterbauten um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Braungart hat die Kirche des ehemaligen Klosters während des Bahnbaus 1845 gezeichnet. Das Gleisbett ist bereits fertig, es fehlen noch Schwellen und Schienen. Die übrigen Konvents- bzw. Kasernengebäude waren zu dieser Zeit bereits niedergelegt worden. Der Abriss der Kirche erfolgte um 1850 bei der Anlage der Neckarstraße.