Aus den sogenannten "Freitagsfeldern", einer unmittelbar am herrschaftlichen Wald "Alte Göhle" bei Freyburg (Unstrut) gelegenen wüsten Ackerflur, wurde unter Herzog Johann Georg von Sachsen-Weißenfels Anfang des 18. Jahrhunderts die barocke Gartenanlage „Klein-Friedenthal“ errichtet. 1703 wurde in der Anlage das fürstliche Jagdhaus, vermutlich vom Baumeister Christoph Pitzler, erbaut und entsprechend eingerichtet. Es befand sich nahe des Schlosses Neuenburg, das bereits seit 1658 regelmäßig zu Aufenthalten der Herzöge von Sachsen-Weißenfels während der höfischen Jagd diente. Nach dessen Verfall wurde es 1773/74 vollständig abgebrochen. Von der ehemaligen Gartenanlage "Klein-Friedenthal" sind heute nur noch der Brunnen und der ehemalige Jagdteich erhalten geblieben.
Die hier abgebildete Federzeichnung des fürstlichen Jagdhauses Klein-Friedenthal entstand um 1860 von dem Freyburger Schüler F. Hartung. Da das Jagdhaus bereits abgebrochen war, muss er sich an einer unbekannten Vorlage orientiert haben. Die eher naive Zeichnung gibt die ehemalige Bausubstanz des Hauptgebäudes mit dem zweigeschossigen Mittelpavillon, den flankierenden Pavillons sowie das Brunnenhaus im Prinzip korrekt wieder. Die aufwendige Treppenanlage entspringt jedoch seiner Fantasie; ebenso wohl auch die figürlich bemalten Fensterläden.