Reinhold Mohr setzte sich in seinen Plänen für die zerstörte Potsdamer Mitte bei aller Modifizierung der überkommenen Stadtstruktur stets auch für den Erhalt bedeutender historischer Bauten ein – oft vergebens. Davon unbeirrt, befasste er sich bis zu seiner Pensionierung 1954 immer wieder mit städtebaulichen Problemen, darunter auch mit der heiklen Lage des 1752/53 erbauten Berliner Tores. Dasselbe, 1901 aus Verkehrsgründen bereits um ca. 15 Meter stadteinwärts versetzt, hatte den Krieg leidlich überstanden. Nun war das Tor erneut vom Verkehr bedroht. So verkündete 1949 der damalige Stadtbaurat Karl Stützel (1883-1972): „In Nordostrichtung soll eine moderne Verkehrsstraße den Verkehr zur Berliner Vorstadt leiten und das Kultur- und Verwaltungszentrum der Stadt vom Durchgangsverkehr entlasten.“ Für Mohr lag die Rettung in der Herstellung eines um das Tor herumführenden Kreisverkehrs, in den die Berliner Straße als Hauptverkehrsader und die sie kreuzende Türkstraße einmünden sollten. [Thomas Sander]