Der ursprünglich aus Kulmain in der Oberpfalz stammende Kirchenmusiker und Komponist Martin Vogt (1781-1854) war weite Teile seines Lebens in der Schweiz und im Elsass tätig. Nach seiner Ausbildungszeit und seinen Wanderjahren, die ihn unter anderem nach Regensburg, Wien und Salzburg führten, floh er 1806 in die Schweiz, um nicht in die napoleonische Armee eingezogen zu werden. 1812 ging er als Domorganist ins damals kurzzeitig zu Frankreich gehörende Arlesheim und war auch häufig in Basel musikalisch tätig. 1823 wurde er Musikdirektor in der Kathedrale St. Gallen. Ab 1837 war er im Münster St. Martin im elsässischen Colmar als Domorganist und Chorleiter tätig. Zu Lebzeiten galt er als berühmter Musiker und gehörte in der Nordschweiz und im Elsass zu den am meisten verlegten Komponisten von Kirchenmusik. Nach seinem Tod geriet er für lange Zeit weitestgehend in Vergessenheit.
Das Porträt erschien bei Godefroy Engelmann in Mulhouse. Es muss sich dabei um den Sohn des gleichnamigen Lithographen und Drucker handeln, der für die Erfindung der Chromolithographie bekannt ist. Auf dem Porträt ist Vogts Todesdatum 1854 angegeben, der ältere Engelmann starb jedoch bereits 1839. [Johanna Kätzel]