Kugelflasche aus dunkelgrünem Glas mit angesetztem Henkel an der Schulter, der ofengeformte Henkel ist aus drei verschmolzenen, kräftigen Fäden geformt, oben mit einem umgelegten Glasfaden stabilisiert und entlang des Flaschenhalses quasi als Rückführung zu seinem Ansatz weitergeführt, Mündungsrand abgeschnitten.
Nicht nur in Brandenburg produzierten im 18. Jahrhundert nahezu alle Waldglashütten Plattflaschen mit angesetzten Henkeln. Eine Kugelflasche mit Henkel wie diese hier hingegen ist beispiellos. Die kuriose Formgebung des Henkels dient seiner Stabilisierung, möglicherweise spontan direkt am Ofen erdacht, da die Henkelstärke als zu zart für den wuchtigen Gefäßkörper befunden wurde. Ein ähnliches Stück verwahrte das Museum im neumärkischen Friedeberg (heute Strzelce Krajeńskie). Die Flasche stammt laut Angaben von der Fotorückseite aus der Sammlung eines Mitglieds des markbrandenburgischen Uradelsgeschlechts von der Hagen, Schmiedeberg.
Ehemals Sammlung von der Hagen, Schmiedeberg. Vermutlich Kriegsverlust 1945.
Foto: Erwin Schreyer (1943)