Die Technisierung der Landwirtschaft ist eng verbunden mit der Erfindung der Dampfmaschine. 1840 wurde in England erstmals eine Dreschmaschine mit Dampf angetrieben. In Deutschland baute die Firma Rudolf Wolf AG ab 1862 erstmals bewegliche Dampfmaschinen - "Lokomobilen". Die fest mit dem Dampfkessel verbundene Maschine ruht auf dem Fahrgestell, und die Übertragung der von ihr erzeugten Energie erfolgt über einen auf die Schwungradwelle geworfenen Treibriemen. Dieser setzt die Antriebsmaschinen, wie das Sägegatter oder eine Dreschmaschine in Gang. Um 1920 erreicht der Einsatz von Dampfmaschinen in Deutschland ihren Höhepunkt. Große Konkurrenz erhalten sie einige Jahre später durch die leichteren und kostengünstigeren Elektro- und Verbrennungsmotoren.
Die 1922 gebaute fahrbare Dampfmaschine war bis 1967 in einem Sägewerk in Rösa, Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt im Einsatz. Das LVR-Freilichtmuseum Lindlar hat die Maschine restauriert und in einem funktionsfähigen Zustand versetzt. Bei Museumsveranstaltungen steht die beeindruckende Maschine regelmäßig unter Volldampf und sorgt für den notwendigen Schwung am Sägegatter.
Fabriknummer: 20383
Leistung: ca. 12 PS
Eigengewicht: 8 t
Verbrauch pro Arbeitstag: 1000 Liter Wasser, 4 Zentner Kohle oder Holz