In der Zeit als August Kestner Aegyptiaca sammelte, also zwischen 1817 und 1853, wurde ganz besonders die südwestlich von Kairo gelegene Nekropole von Memphis nach Antiquitäten durchsucht. Aus diesem Grund wurden im frühen 19. Jahrhundert hier auch viele Gräber gefunden, die danach wieder versandet sind und deren genaue Lage zum Teil bis heute unbekannt ist. Auf ihre Existenz weisen ausschließlich Stücke, die heutzutage in diversen Museen der Welt verteilt sind. Ganz besonders der Bereich der Nekropole, der im Neuen Reich (18.-20. Dynastie, 1539-1077 v. Chr.) belegt wurde, war das Ziel von Plünderungen, weshalb August Kestner aus dieser Zeit eine große Anzahl von Reliefs und Stelen besaß. Dies ist der Grund für die Vermutung, dass es im Wesentlichen aus dessen Sammlung war, dass mehr als 152 altägyptische Stücke in die Sammlung von Friedrich Culemann gelangt sind, der sie sammelte, um „gerade die religiösen Anschauungen der verschiedenen Völker zu belegen“. Zweifelsfrei ist das ägyptische Hauptwerk der Culemannschen Sammlung die Stele des Se-anch-Ptah. Sie zeigt den Grabherrn mit seiner Frau zweimal: Oben als aktiv Opfernde vor dem thronenden Jenseitsherrscher Osiris und unten als sitzende, also passive Empfänger von ihnen dargebrachten Totenopfern. (CEL)
Ehem. Sammlung Friedrich Culemann, Hannover