Im Jahre 1962 fanden, durchgeführt vom Institut für Vorgeschichte der Universität Leipzig, in der Hermannshöhle Grabungen statt; diese sollten archäologisch und stratigraphisch gesichertes Material liefern sowie Erkenntnisse zur geologischen Entstehungsgeschichte offenbaren.
Neben Knochenresten von Höhlenbären fand sich auch eine sogenannte "Lautscher Spitze" (benannt nach dem Fundort Mladec/Lautsch in Mähren). Es handelt sich dabei um einen flachen Knochen-Compactaspan von konvex-konkavem Querschnitt, der an einem Ende spitz und am anderen Ende leicht abgerundet erscheint. Dieses Gerät eignet sich aufgrund der fehlenden Durchschlagskraft eher nicht als Pfeil- oder Speerprojektil; eine Verwendung als Lanzenbewehrung erscheint aufgrund der Elastizität des Knochenmaterials als sehr wahrscheinlich.
Solche Knochenspitzen sind kennzeichnende archäologische Leitfossilien für das frühe Jungpaläolithikum, einer Zeit, in der die frühesten Menschen vom anatomisch modernen Typ von Afrika über den Vorderen Orient nach Europa vordrangen und solche Spitzen mit sich trugen.