Fragment eines halbrunden Ziegels, eines so genannten "imbrex" (Pl.: imbrices). Er wurde von der 22. Legion gefertigt, wie der Stempelabdruck "[LE]G XXII" auf der Oberseite belegt. Da in Rheinzabern in römischer Zeit nicht nur Terra-Sigillata, sondern auch durch die 22. Legion dort Ziegel produziert wurden, ist eine Herstellung an diesem Ort möglich.
Ein römisches Ziegeldach bestand vornehmlich aus so genannten "tegulae" (Sg.: tegula), also Ziegelplatten mit hochgezogenen Randleisten. Um ein dichtes Dach zu bekommen, mussten die aneinandergelegten Leisten mit halbrunden Ziegeln, den "imbrices" überdeckt werden.
Eine genaue Datierung nur schwer möglich. Da der Schwerpunkt der Produktion im römischen Rheinzabern zwischen 150 und 260 n. Chr. lag, dürfte das vorliegende Exemplar in diesem Zeitraum gefertigt worden sein.
Möglich, dass es sich hierbei um die Inventarnummer 1897/0029 handelt "Legionsstempel XIIII von Germersheim (Römerstraße) ded. Dir. Gnauck" vielleicht wurde hier die römische Zahl falsch gelesen.