"Nahezu vollständig erhaltene Standfigur eines weiblichen Mischwesens: Der Kopf, der unterhalb des dicken und recht langen Halses abgebrochen und modern geklebt ist, verweist auf einen zoomorphen Charakter. Die langgezogene, rüsselartige Schnauze, der breite Unterkiefer und das noch in Ansätzen erhaltene linke Ohr (?) verweisen recht deutlich auf die Darstellung eines Schweines. Das sehr detailreich herausgearbeitete Gesicht des Tieres wird durch leicht nach unten schräg stehende, mandelförmige Augen, die aber keine weitere Ausarbeitung der Pupillen aufweisen, geziert. Der Hinterkopf ist von einer Haar-/Perückentracht bedeckt, die in langen senkrecht verlaufenden Strähnen bis auf die Höhe der Schultern verläuft. Die beiden Arme sind plastisch ausgeformt und angewinkelt, wobei die rechte Hand zur Faust geballt scheint, während die linke flach auf dem Bauch aufliegt. Zwei spitze, leicht hängende Brüste befinden sich extra appliziert. Kleidartig verläuft der untere Bereich der Statuette trichterförmig. Im unteren Drittel befinden sich auch zwei antithethisch angeordnete, trianguläre Durchbrüche, die an die Dekoration der frühdynastischen "incence-burner" erinnern. Aufgrund der singulären Darstellung ist eine Datierung des Objektes äußerst schwierig. Zudem wurde es im Kunsthandel erworben und besitzt keinerlei Hinweise auf den ursprünglichen Fundkontext, über den weitere Informationen zur Kontextualisierung und Einordnung möglich wären. Aufgrund des Dekors wird allerdings zumeist eine Datierung in die ägyptische Frühgeschichte vorgeschlagen."
(Robert Kuhn)