Die Keule spielt für die Herrschaftsikonografie seit Anbeginn der ägyptischen Geschichte eine wichtige Rolle. Bereits im 4. Jtsd. v. Chr. kommt das Bild des Herrschers mit einer Keule in der erhobenen Hand auf, der einen vor ihm Knienden niederschlägt. Die Szene ist zum charakteristischen Emblem der Ikonografie der Feindvernichtung geworden und findet bis in die griechisch-römische Zeit Verwendung. Die Keule selbst ist in den Gräbern und Tempeldepots vorwiegend nur noch in Form des Keulenkopfes – zumeist aus Stein gearbeitet – erhalten. Gibt es zu Beginn der ägyptischen Geschichte eine große Fülle unterschiedlicher Formenvarianten, wie auch das Beispiel in Form einer Schildkröte zu illustrieren vermag, setzt sich am Übergang vom 4. zum 3. Jtsd. v. Chr. der sogenannte Birnenkeulenkopf durch, der bis in die römische Zeit erhalten bleibt.
(R. Kuhn)