Johann Gottlieb Kirchner (1706-1768) und Johann Joachim Kaendler (1706-1775) fertigten für die Ausgestaltung des neu entstehenden Porzellan-Schlosses in Dresden, das Japanische Palais, zwischen 1730 bis 1736 eine Vielzahl an lebensgroßen Tierplastiken.
Die Sammlung von einheimischen und exotischen Tieren war seit der italienischen Renaissance notwendiges Repräsentationsmittel eines Fürsten. August der Starke (1670-1733) besaß an nahezu jedem seiner Schlösser eine fürstliche Tierhaltung (Geflügelgehege, Menagerie, Fischgarten). Somit bedurfte auch das Japanische Palais einer Menagerie (Tiersammlung). Und was war geeigneter dafür, als das elitäre Porzellan? Die barocke Innenraumgestaltung des neuen Schlosses war europäisch und asiatisch-exotisch eingefärbt. Deshalb musste auch die Porzellan-Menagerie aus einheimischen und exotischen Tieren bestehen.
Für das Studium der Tiere nutzten Kirchner und Kaendler vor allem die Kunst- und Naturalienkammern, das Jagd- und Bärenhaus oder das Wildgehege des Moritzburger Jagdschlosses.