Zeichnung eines unbekannten Künstlers, (ca. 1910?)
Historistische Darstellung. Zu Pferd durch ein barockes Portal (wohl in einen Schlosshof) einziehende Truppe, voran berittener Träger mit Fahne (des Kurfürsten von Brandenburg?), dahinter berittene Trompeter der Leibgarde. Auf dem Emporenbalkon über dem Portal Fanfarenbläserchor. Im Hintergrund links und rechts zwei Wappen. Rechts unten aufgeklebte Schwarz-Weiß-Strichzeichnung des Stammwappens (zugleich Kleines Staatswappen) des Herzogtums Anhalt mit dem brandenburgischen Adler und dem sächsischen Rautenwappen (Blasonierung: Gespalten, rechts in Silber ein am Spalt hervorbrechender roter Adler, links neunmal von Schwarz und Gold geteilt, belegt mit einem schrägen grünen Rautenkranz).
Provenienz: Erworben 2020 im Antiquariatshandel (Jeschke / van Vliet, Berlin, Auktion 130, Kat.-Nr. 95) als eine von sieben zeichnerischen Beilagen (siehe Link zur Objektgruppe) zu einem Konvolut von Stammbüchern und Poesiealben aus den berlin-brandenburgischen Familien Leo und Beyersdorff. Eine Verbindung mit diesen ist zwar möglich, jedoch nicht erkennbar. Zu vermuten ist aber, wie bei allen sieben Zeichnungen, ein Zusammenhang mit der Werkstatt der Dresdner Firma E. Neumann & Co., die Cotillon- und Karnevalsartikel sowie Theaterkostüme herstellte.