Zeichnung von Ernst Morgenstern, 1898
Dargestellt ist die 1851-1854 ausgeführte steinerne Nedlitzer Nordbrücke, die Ludwig Persius (1803-1845) im Auftrag König Friedrich Wilhelms IV. von Preußen ab 1843 entworfen und deren Projektbearbeitung nach Persius' Tod Carl Ferdinand Busse (1802-1868) übernommern hatte. Die an ihrem nördlichen Ende befindliche Zugbrücke wurde bereits 1905, also wenige Jahre nach der Entstehung dieser Zeichnung, zurückgebaut, das zugehörige turmartige Brückentor, dessen endgültige Form Friedrich August Stüler (1800-1865) in Abstimmung mit dem König festgelegt hatte, nach Kriegsbeschädigung 1950 entfernt. Die restlichen Teile dieser "Persiusbrücke" hat man 2002 abgerissen und 2003 das Ganze durch einen Neubau in Spannbetonkonstruktion ersetzt.
Links im Bild ragt der zinnenbekrönte Turm des ebenfalls von Persius im "normannischen" Stil entworfenen Gutshauses der alten Fährmüller-Familie Müller über die Bäume.
Sign. li. u. "EM", darunter bez. "Blick von der Römerschanze / auf Nedlitz / 5. Juni 1898", re. o. Blattnummer "VIII".
Literatur zum Bau: Andreas Kitschke: Nedlitzer Brücke und Gutshaus. In: Ludwig Persius - Architekt des Königs. Baukunst unter Friedrich Wilhelm IV. Ausstellungskatalog. Potsdam 2003, S. 195-196.