Max Slevogt, einer der Hauptvertreter der Berliner Secession, fängt in diesem Gemälde einen weiten Blick auf eine lichtdurchflutete Weide bei Stölln in Brandenburg ein. Dominant für die Stimmung des Werkes erweist sich der Gegensatz des lichtgrauen hohen Himmels zu der fahlgrünen Wiesenfläche, auf der die braunen Tiere nur als zeichenhafte Kürzel erscheinen. In reiner Pleinair-Malerei sind Licht und Stimmung der märkischen Landschaft ganz unmittelbar wiedergegeben. Mit seiner kraftvollen Pinselschrift und der zurückhaltenden Farbpalette ist das Bild ein gutes Beispiel für des Künstlers reife Landschaftskunst. Slevogts künstlerische Anfänge lagen in München. Dort zeigte er sich besonders von der Malerei von Wilhelm Leibl (1844–1900) beeindruckt. Neben seiner Arbeit als bildender Künstler war Slevogt auch als Theatermaler und Buchillustrator tätig. 1901 siedelte er nach Berlin über, wo sich fortan die Auseinandersetzung mit dem Impressionismus verstärken sollte. Um 1907 erreichte Slevogt eine künstlerische Autonomie, die ihn zu einem der bedeutendsten Künstler des deutschen Impressionismus machte. Seine Malerei ist durch eine genau kalkulierte Abstimmung zwischen Komposition und Kolorit gekennzeichnet. Durch den wohldurchdachten Einsatz des Lichtes erreichte Slevogt innerhalb der Farbwerte eine Auflösung der materiellen Festigkeit der Malerei. Mit dem Erwerb dieses Landschaftsgemäldes konnte Max Sauerlandt den Werkbestand Max Slevogts in der Museumssammlung ergänzen. Das Geld für den Ankauf stammte von Curt Steckner und dessen Frau, die dem halleschen Oberbürgermeister Richard Robert Rive am 30. Mai 1914 einen Scheck übergaben. Mit diesen Mitteln erwarb Max Sauerlandt diese Slevogt-Landschaft und eine Bronzeplastik von August Gaul. Bereits 1910 hatte er mit den Mitteln der Reinhold-Steckner-Stiftung von Max Slevogt das Bildnis des Philosophen Philipp Fischer von Weikersthal erwerben können.