Die Figur weist einen runden Querschnitt auf. In dem zylindrischen, leicht konischen und oben abgerundeten Körper befindet sich ein eingestecktes Mittelstück. Seine Oberseite schließt bündig mit der Wölbung ab. Die nach vorn weisende dreieckige Protome ist an der abgeflachten Vorder- und der Oberseite mit einem doppelten Kreisauge verziert. An der Basis befindet sich ein doppeltes Rillenband und auch die Schulter weist ein Rillenband mit Schrägschraffur auf. Zusätzlich ist die Wandung mit Kreisaugen bedeckt: vorn mit einer Fünfergruppe und seitlich mit je einer Dreiergruppe, die diagonal mit Kerben verbunden sind. Die abstrahierte Kleinplastik für den Springer (ursprünglich Pferd) ist typisch für die arabischen Schachfiguren. Auf dem kegelförmigen Körper deutet der dreieckige Vorsprung einen Pferdekopf an. Noch bis ins Spätmittelalter waren derartige Figuren gebräuchlich. Bei Ausschachtungsarbeiten hinter der Doppelkapelle des Schlosses Neuenburg wurde diese Schachfigur 1937 gefunden. Genaue Fundumstände sind nicht überliefert.
(K. Ebert)