Auf den ersten Blick als ein gewöhnliches provinzialrömisches Gefäß aus dem 2. oder 3. Jahrhundert nach Christus - doch dieser Krug zeichnet sich durch eine seitliche Einritzung aus: Der dort zu lesende keltische Name "Carmanis" belegt das Weiterleben einheimischer keltischer Traditionen in der oberen Rheingegend unter der römischen Herrschaft. Damit ist das Tongefäß ein Zeugnis einer römischen Praxis, die durchaus auch andere Kulturen neben der eigenen bestehen ließ. So ermöglichte es die römische Glaubensvorstellung beispielsweise auch, fremde Götter mit den eigenen gleichzusetzen, etwa Abnoba, die Göttin des Schwarzwaldes, mit Diana, der römischen Göttin der Jagd.
Das Tongefäß kam beim Abbau von Kies in Bickesheim bei Karlsruhe in einem römischen Grab aus dem 2. oder 3. Jahrhundert zutage.