Albertine Agnes (1634-1696), die zweite Tochter des Prinzen Friedrich Heinrich und der Gräfin Amalia von Solms-Braunfels, wurde 1652 in Kleve mit Wilhelm Friedrich von Nassau-Diez (1613-1664) verheiratet. Der Ehemann war um 20 Jahre älter und ein entfernter Vetter, er war gerade zum Reichsfürsten erhoben worden und fungierte als Statthalter von Friesland. Das Paar residierte in der friesischen Residenz in Leeuwarden. 1664 fügte sich der Fürst beim Säubern einer Pistole tödliche Verletzungen zu. Die Witwe ließ sich in Diez Schloss Oranienstein als Witwensitz ausbauen. Die Linie Nassau-Diez erwarb durch Albertine-Agnes den Anspruch auf das Erbe des älteren Hauses Oranien. Angetreten wurde es durch den Sohn Heinrich Kasimir II. (1657-1696), danach von dessen Sohn Johann Wilhelm Friedrich / Friso (1687-1711). Mitjens zeigt die Fürstin als Göttin Diana begleitet von zwei Hunden. Sie trägt ein rosa-orangefarbene Gewand mit einem hauchdünnen Schleier, der ihre Bewegung unterstreichen soll. Wie ihre Schwestern trägt sie die Haare modisch von einer Perlenschnur gehalten.
Text von Ursula Blanchebarbe