Höfisches Repräsentationsporträt, ganze Figur in vollem Ornat. Friedrich I. blickt im Dreiviertelprofil aus erhöhter Perspektive auf den Betrachter. Er ist gekleidet in einen Königsmantel mit Hermelinbesatz, der fließend in die Ummantelung eines von einer Karyatide getragenen Tisches mit Krone und Reichsapfel übergeht. Die linke Hand ist selbstbewusst in der Seite aufgestützt, darüber ist der Orden des Schwarzen Adlers zu erkennen, den der erste König in Preußen am Tag vor seiner Krönung in Königsberg stiftete, die rechte Hand hält das Zepter. Im Hintergrund wird der Blick über eine mit einem Vorhang drapierte Säule in einen abendlich gefärbten Himmel gelenkt. Friedrich I. setzte die von seinem Vater begonnene Ausgestaltung der Potsdamer Residenz fort und übernahm, auch wenn die Entlassung Kunckels das Gegenteil vermuten lässt, die Vorliebe seines Vaters für die Glaskunst. Gleichzeitig konzentrierte er sich – erfolgreich – auf repräsentative politische Wirkung. Sein Sohn, Friedrich Wilhelm I., konnte 1713 einen Thron übernehmen, der seinen Platz innerhalb des europäischen Mächtespiels behauptet hatte.