Die Schandgeige kam bei kleinere Vergehen und Zänkereien zum Einsatz. Den Beschuldigten wurde das hölzerne Gerät um Hals und Arme gelegt, an einem Seil an Markttagen über den Marktplatz geführt und so Schimpf und Schande ausgesetzt. Es handelt sich um einen mobiler Pranger, der zu den Ehrenstrafen gezählt wird (im Gegensatz zu den Körperstrafen). Den Namen verdankt sie ihrer violinenähnlichen Form. Musik erklang beim Anlegen kaum, eher Wehklagen, Spott und Hohn.
Schandgeige, Intrument in Form einer Geige mit schmalem Teil fü die Aufnahme der Hände und breitem, rundem Teil für Aufnahme des Halses.
S. aus 2 Teilen, welche durch Scharnier befestigt sind. Kreisrunde Ausladung der Geige am Scharnier beginnend (D. 29,3) mit runder Auskerbung für den Hals (D. 14). Schmaler, langgestreckter Teil (24,5 x 15,2) mit 2 runden Öffnungen für die Hände (D. 6,4).
Als Schließvorr. Öse und Bügel (16 x 2,8) an der Schmalseite der S. Innere und äußere Ränder mit Eisenbänder beschlagen und verschraubt.