Porträt der Ehefrau des in Speyer tätigen Speyerer Lehrers, Kunstkritikers und Künstlers Friedrich Ulm, von diesem selbst angefertigt. Das Bild ist signiert und datiert: "F. Ulm / 1934". Die Pastellmalerei verleiht dem ansonsten sehr konventionellen Porträt eine gewisse Leichtigkeit. Der von Ulm selbst gewählte Rahmen im Stil des Neorokoko konterkariert diese Leichtigkeit und steht in einem seltsamen Kontrast zur zeitgenössischen Kleidung der Dargestellten.
Friedrich Ulm war viele Jahre an der Speyerer Realschule als Lehrer für Zeichnen tätig, 1905 bis 1910 außerdem im Nebenamt als Lehrer an der Lehrerbildungsanstalt in Speyer. Er hat die Ausstellungstätigkeit des Speyerer Kunstvereins seit 1900 über 30 Jahre lang als Kritiker begleitet. Seine Kunstauffassung orientiert sich stark an Vorbildern des 19. Jahrhunderts, namentlich an Anselm Feuerbach. In seinen Kunstkritiken wandte er sich dezidiert gegen moderne Strömungen wie z.B. den Expressionismus. Sein eigenes Ouevre geht in seiner Bedeutung selten über den kleinstädtischen Wirkungskreis hinaus. [Ludger Tekampe]