Dieses (mit der Maschine) hausgenähte marineblaue Promenadenkleid wurde in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg getragen.
Das Grundmaterial bildet Wolle in Atlasbindung. Der Schärpengürtel und Kragenbesatz sowie die Knopflocheinfassungen bestehen aus dunkelviolettem Seidenatlas. Der Kragen wurde aus maschinell gefertigter Baumwollspitze gearbeitet. Das Unterkleid besteht aus hellblauer Baumwolle in Leinwandbindung.
Das Oberteil ist taillenfern gearbeitet. Der Überfallrock ist sehr weit, asymmetrisch und in Zipfel geschnitten. Das Kleid weist auf der Vorderseite einen üppigen Zierknopfbesatz auf. Auch im Rücken befinden sich zwei vertikale Knopfreihen. Die Halbkugelknöpfe sind mit dem Hauptmaterial bezogen. Der Kragen ist in Form eines Matrosenkragens gearbeitet, im Kragenausschnitt befindet sich ein einknöpfbares Spitzenstück, welches mit weißer Spitze unterlegt ist. Die eigentlichen Verschlüsse befinden sich im Unterkleid. Sie bestehen im oberen Bereich aus Haken und Ösen (Messing), im Rockteil aus Druckknöpfen (Blech). Auf der Vorderseite der Ärmelenden ist ebenfalls jeweils ein mit Seide eingefaßter Spitzenbesatz vorhanden.
Das Kleid gelangte in den 1950er Jahren in die Sammlung des damaligen Heimatmuseums Burg und von dort später an das Genthiner Museum.