Schiffsmühlen sind seit dem 13. Jh. auf der Elbe tätig gewesen und waren neben den Windmühlen von großer Bedeutung. Trat längere Zeit Windstille ein, dann gerieten Orte, die nicht an großen Flüssen lagen, in größte Bedrängnis. 1818 nahm die hier abgebildete Spangenbergsche Mühle in Tangermünde ihren Betrieb auf und existierte bis 1888. Sie ruhte auf zwei starken Kähnen, die durch einen Überbau zusammengehalten wurden. Der eine Kahn trug das Wohnhaus, in dem sich auch das Mahlwerk befand, während der andere das Mühlrad tragen half. Die Mühle war mit schweren eisernen Ketten am Ufer verankert.
Sturm, Hochwasser und Eisgang fügten den Schiffsmühlen, auch wenn sie in Häfen überwinterten, oft erhebliche Schäden zu, so daß mit der Regulierung derFlüsse und der Anwendung der Dampfkraft zum Ende des Jahrhunderts immer mehr Schiffsmühlen ihren Dienst aufgaben. Die letzte Tangermünder Schiffsmühle wurde 1889 für den Preis von 9000 Mark vom Staat und der Stadt gekauft und abgebrochen. Beide hatten ein Interesse am Verschwiden der Mühle: Der Staat sah in der Mühle eine Behinderung der Schifffahrt auf der Elbe und die Stadt benötigte durch den Umbau ihres Winterhafens den Hafenplatz der Schiffsmühle.
Der Schiffsmüller Spangenberg hat das Modell seiner Mühle gebaut und es 1925 dem Museum geschenkt.