Zylindrisches Gefäß aus farblosem, leicht graustichigem Glas mit Schlieren, der Boden mit runder Abrissnaht (Hefteisen, der Rand ist mit einem aufgeschmolzenem, opakweißem Glasfaden dekoriert.
Dieser breite Typ Stangenglas setzte sich in Berlin und Brandenburg im 19. Jahrhundert als typisches Weißbierglas durch. Pendants mit unterschiedlichem Fassungsvermögen sind überliefert, oftmals auf der Wandung mit einem Füllstrich markiert (vgl. Lachmann, Die gute Form, 2016, Abb. 136, S. 82; Domke et al., Zeitmaschine Lausitz. Lausitzer Glas, 2003, S. 20). Vermutlich entstanden diese robusten Weißrandgläser in der Baruther Glashütte, die als einzige preußische Glasfabrik damals in der Lage war, mittels Schafsknochenasche opakes Milchglas herzustellen. Noch heute finden breitzylindrische Gläser Verwendung für Berliner Weiße. Diese Stange gelangte 1954 als Schenkung von privat in den Sammlungsbestand. [Verena Wasmuth]