Dieses Herrenporträt, ein Kniestück vor dunkelrotem Fond, zeigt einen sitzenden jungen Mann mit schwarzem gepflegten Vollbart in schwarzem Anzug, aus dem ein weißes Hemd mit schwarzem Binder und roten Manschettenknöpfen hervorschaut. Der Kopf ist nach links gewendet, das Gesicht hat einen freundlichen zugewandten Gesichtsausdruck. Mit dem rechten Arm stützt er sich auf ein mit schwarzer Decke geziertes Tischen. Die Hände sind verschränkt vor der unauffällig mit einer goldenen Uhr(?)-Kette geschmückten Weste.
Das Werk ist oben rechts mit roter Farbe bezeichnet oder signiert "R. Völcker". Es gehört zudem als Pendant zu einem Damenporträt gleicher Größe in gleichem Rahmen, ebenfalls als Kniestück in schwarzem Kleid vor rotem Fond ausgeführt (siehe Inv.Nr. V 1149). Die Dargestellte ist Gertud Völcker. Sie ist die Nichte des Malers Robert Völker, der sie und ihre Schwester ELisabeth in der Kindheit mehrfach porträtiert hat. Robert Völcker wurde 1854 in Dohna als Schustersohn geboren, studierte an der Kunstakademie in Dresden und ging nach München, wo er 1924 verstarb.
Im Heimatmuseum Dohna haben sich mehrere Werke des später in München erfolgreichen Malers aus seinem noch in Dohna entstandenen Frühwerk erhalten, dazu zählen Pastellzeichnungen und Ölgemälde mit Familienporträts der Völckers sowie einige Dohnaer Stadt- und Landschaftsansichten.