Das Gemälde galt bei Erwerb als Bildnis der Schriftstellerin Germaine de Staël (1766–1817) von François Gérard (Inventarbuch-Eintrag).
Die Beschriftung einer alten Fotografie in der Dokumentation des Louvre gibt hingegen an, es handle sich um eine »Marquise de Sempar, dame d’honneur à la cour de Napoléon«. Die
Auffassung des Porträts steht Werken Gérards nahe; die etwas steife Figurenbildung und trockene Ausführung lassen jedoch auf eine Schülerarbeit schließen, wobei primär an Césarine Henriette Flore Davin-Mirvault zu denken ist, von der ähnliche Porträts bekannt sind (Antonio Bartolomeo Bruni, vor 1804, Frick Collection New York; Hinweis von Udo Felbinger, 2006, Bildakte). Die Komposition paraphrasiert das um 1807 entstandene Porträt »Madame de Staël als Corinne« von Élisabeth Vigée-Lebrun auf Schloss Coppet (Kanton Waadt, Schweiz), Kleid und Frisur legen eine Datierung um 1810/20 nahe. Bei dem Instrument handelt es sich um eine Lyra-Gitarre nach antikem Vorbild, die in den Jahren nach 1800 recht beliebt war.
(Quelle: Maisak/Kölsch, Gemäldekatalog (2011), S. 385)
Historische Zuschreibung (bei Erwerb):
Bildnis der Schriftstellerin Germaine de Staël (1766–1817) von Gérard, François (1770-1837) (nach: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog 2011).