Ausgefüllter Formularvordruck: außen graphisch gerahmtes Faltblatt, vorn betitelt "Lehr-Brief des Central-Verbandes gewerbetreibender Bäcker-Meister Deutschlands GERMANIA.", zwischen der Schrift das vorgedruckte Siegel des Verbandes, wohl bewusst leicht schräggestellt. Unten mit Tinte der Name des Lehrlings bzw. Gesellen "Ernst Bank."
Auf den beiden Innenseiten, um 90 Grad gedreht, im Hochformat untereinander "Prüfungs-Zeugniß." links bzw. oben (Bl. 1v) und "Lehr-Brief." rechts bzw. unten (Bl. 2r). Beide Urkunden sind ausgestellt für Ernst Bank, geboren am 16. Juli 1865 in Brandenburg an der Havel, der bei Bäckermeister "Kaldewei" [richtig: Kaldewey] in Potsdam seine Lehre absolviert habe, und ausgefertigt in Potsdam am 27. September 1883. Beide Urkunden sind von der Bäckerinnung Potsdam ausgestellt, das Prüfungszeugnis von deren Prüfungskommission, für die unterzeichnet haben "G. Braune" und "Oberländer" links sowie "W. Ballmüller" als "Ober-Meister" rechts. Der Lehrbrief ist ausschließlich von "W. Ballmüller" als "Ober-Meister" unterzeichnet, aber mit dem Siegel der Bäcker-Innung zu Potsdam (Stempelabdruck) beglaubigt.
Auf der Rückseite (Bl. 2v) in einem geometrisch gehaltenen Schmuckrahmen mittig ein "Bäcker-Wappen": innerhalb eines Lorbeerkranzes halten zwei aufrecht stehende Löwen eine Brezel, darunter vier Semmeln, darüber eine Krone.
Ernst Bank war ein Sohn des Bürgers und Bäckermeisters Friedrich Wilhelm Eduard Bank und dessen Ehefrau Marie Luise Auguste geb. Harte in Brandenburg an der Havel (Taufeintrag im Kirchenbuch St. Pauli, Jg. 1865, S. 610, Nr. 138).
Provenienz: Erworben 1997 im Antiquitätenhandel in Potsdam (Peter Vogel, Hegelallee 54).