Edvard Munchs Gemälde "Der Schrei", das er zwischen 1893 und 1910 insgesamt viermal malte und dabei variierte, ist wohl das bekannteste Werk des norwegischen Künstlers. Munch gestaltete seine Motive oft um und verwendete andere Techniken, um den höchstmöglichen Grad an Ausdruck und Form zu finden. Dabei experimentierte er bis zur Vervollkommnung der Sujets. Sein umfassendes grafisches Werk steht deshalb in enger Verbindung mit seinen Gemälden und Zeichnungen. So auch bei der Lithografie "Eifersucht" von 1896, deren Motiv er zuvor auf einem Ölgemälde gestaltet hatte. Der abstrakte Begriff der Eifersucht personifiziert sich in dem starren und gespannten Blick des Mannes im Vordergrund und wird dadurch zur Realität. Vor seinem inneren Auge entfaltet sich eine Szene, die im Hintergrund zu sehen ist: Die Geliebte, nur teilweise von einem Mantel-Kleid verhüllt, steht einem fiktiven Rivalen gegenüber. In allen seinen Lebensphasen versuchte Munch mittels seiner Bilder, Fragen des Lebens zu verarbeiten und Gefühle wie Angst, Schmerz, Liebe und Eifersucht zu überwinden. Zentraler Leitgedanke im Oeuvre Edvard Munchs ist der Mensch und seine Emotionen sowie die Beziehung zwischen den Geschlechtern - und die immerwährende Auseinandersetzung mit dem Leben und Sterben.
Signiert unten rechts "Edv. Munch"
Druck: Clot, Paris