Gewandfigur eines Bischofs mit den traditionellen liturgischen Gewändern: Auf dem Kopf trägt er eine Mitra (mit einem Nackentuch darunter), als Untergewand die knöchellange Albe und als Obergewand die mit weiten Ärmeln versehene Dalmatik. Am unteren Ende der Dalmatik ragen die beiden Enden der Stola heraus. Gut zu erkennen ist das Pallium, ein langes Wollband mit aufgestickten Kreuzen, das als besonderes Amtsabzeichen vom Papst an Bischöfe verliehen werden kann. In der linken Hand hält er ein mit zwei Bändern verschlossenes Buch, das er auf der Hüfte abstützt. Das Buch ist ein häufig zu findendes Attribut bei Darstellungen von Bischöfen. In diesem Fall ist Adelphus von Metz dargestellt, der im 4. und 5. Jh. lebte. Die nach dem Gipsmodell in Stein gefertigte Skulptur befindet sich außen an der Chapelle Toussaint in Straßburg. Die Skulptur wurde von Gottfried Renn geschaffen, einem aus Österreich stammenden Bildhauer, der Mitte des 19. Jahrhunderts nach Speyer kam, um an der Neuausstattung des Domes mitzuwirken. Er blieb bis zu seinem Tod in Speyer und schuf auch Skulpturen für viele andere Kirchen in der Region. Auch in Frankreich sind Arbeiten von ihm zu finden, z.B. in der Kathedrale von Metz oder an der St. Georgskirche im elsässischen Hagenau. [Johanna Kätzel]