Verglichen mit ihrer Hindu-Kollegin erscheint die »mohrische«, also islamische Tänzerin, wesentlich verhaltener und distanzierter. Auch ihre Bekleidung entspricht mehr der islamischen Sitte in Länge und Geschlossenheit. Allerdings verhüllt auch sie ihr Haupthaar nicht, was ein Hinweis auf den liberalen, von lokalen Traditionen geprägten Islam Südindiens im 18. Jahrhundert ist. Während die Instrumente der Musiker sich nicht von denen der Hindus unterscheiden, tut dies ihre Kleidung sehr wohl. Die Hindu-Musiker tragen den dhoti, die muslimischen Musiker einen langen Rock. Außerdem tragen sie Schuhe. Die Haltung der jungen Tänzerin, ihr Spiel mit dem Schal, unterscheidet sich auffällig von den Handhaltungen, mudra, der Hindu-Tänzerin. (Werner Kraus)