Der Maler Heinrich Foelix stand bereits im Alter von 23 Jahren in den Diensten des Kurfürsten Franz Georg von Schönborn. Dessen Nachfolger Johann Philipp von Walderdorff ernannte Foelix 1775 zum Hofmaler. Foelix schuf mindestens zwei Selbstporträts. Beide zeigen den Maler ungeschönt in fortgeschrittenem Alter. Entsprechend seiner sozialen Stellung trägt er schlichte Kleidung. Hier zeigt sich Foelix selbst bei der Arbeit vor der Staffelei und greift somit eine traditionelle Form des Künstlerselbstporträts auf. Doch warum malten Künstler sich selbst? Die frühesten sicher überlieferten Selbstporträts stammen aus der italienischen Frührenaissance. Künstler begannen selbstbewusst, sich als Individuen und Schöpfer wahrzunehmen. Das Selbstporträt ist Ausdruck dieses Selbstbewusstseins. Zudem sollte es Auftraggeber vom Können des Malers überzeugen: Potenzielle Auftraggeber konnten anhand des Selbstbildnisses sehen, ob der Maler ein talentierter Porträtist war.