Brauttopf für J. Friedrich Achenbach und Marie Elisabeth Achenbachin.
Der gusseiserne Topf mit Henkel steht auf drei Füßen. In zwei breiten Bändern trägt er die Aufschriften "Johann Friederich Achenbach - Maria Elisabeth Achenbachin - Anno 1774 - Den 20 mey." Dieser als Hochzeitsgeschenk angefertigte Topf wurde wahrscheinlich in der Marienborner Hütte in Siegen gefertigt. Johannes Achenbach, Begründer der gleichnamigen Gewerkenfamilie heiratete Mitte des 17. Jahrhunderts nach Marienborn. Neben Bomben und Kanonenkugeln erlangte seine Firma vor allem durch den Guss von Öfen und Töpfen Bedeutung.
Eiserne Kochbehälter waren seit der Mitte des 15. Jahrhunderts auch in Deutschland bekannt. Sie konnten nicht wie Ofenplatten im offenen Herdguss produziert werden. Zum Gießen von Hohlkörpern benötigt man eine Lehmform. Anfang des 19. Jahrhunderts stellten lediglich zwei Siegerländer Hüttenwerke gusseiserne Artikel her: die Marienborner Hütte und die Sieghütte. Neben Pottöfen und Pyramidenöfen zählten zur Produktionspalette Brattiegel, Kuchenröster, Bügeleisen, Kaffeebrenner und Reibschalen, aber auch Urnen und Treppenstufen, von den Siegerländern als Treppe-Plättcher bezeichnet. Musterbücher, wie das 1850 von dem Siegener Maler und Lithographen Jakob Scheiner bebilderte Buch der Firma Engelhard Achenbach seelig und Söhne, zeigt in 174 Abbildungen die ganze Palette der Möglichkeiten.