Rechteckige, am Rand profilierte Holztafel, auf der eine plastische, hölzerne Wappenschnitzerei angebracht ist. Diese zeigt eine Bischofsmütze neben zwei sich hinter einer Kartusche mit Rollwerk überkreuzenden Bischofsstäben. In deren Mitte zeigt ein ovales, von zwei Löwen flankiertes Wappenfeld einen bekrönten Löwen mit Zepter und einen Doppeladler mit Krone. Es handelt es sich um das von Abt Georg Fuisting (1651–1668) entworfene Wappen des Klosters Liesborn, wobei der Löwe sich auf Papst Leo bezieht, während der doppelköpfige Adler als Symbol für Kaiser Karl dient. Auf der ehemals dunkelgrün grundierten Vorderseite der Holztafel ist fortlaufend in schwarzen Großbuchstaben folgende Aufschrift zu lesen: "ABDEI LIESBOR / L. A 1772/ FREIES. HAUS/ ZWISCHENDENBACHEN". Rückseitig ist mit weißer Farbe die Bezeichnung "HM II" aufgemalt.
Die Wappentafel stammte aus der Amtszeit des vorletzten Klosterabtes Ludgerus Zurstrassen (1767-1798). Wie die Aufschrift besagt, diente sie zur Kennzeichnung eines „Freihauses“. Dies war ein Gebäude oder Freigut, das zum Eigentum des Klosters Liesborn gehörte und von bestimmten Lasten befreit war. Scheinbar lag es in diesem Fall zwischen zwei Bächen, dem Biesterbach, Rottbach, Glenne oder Liese/ Liesenbach. Vielleicht handelte es sich bei dem so gekennzeichneten Gebäude auch um eines der Wirtschaftsgebäude oder das Vorgängerhaus für den im Kloster tätigen Arzt. Es könnte sich aber auch um ein Freigut handeln, das einem aus dem Dienst des Klosters entlassenen Hörigen übergeben wurde.