Die auch »Hauben Mütze« genannte Trachtenhaube wurde bis etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts von verheirateten Frauen in der Uckermark getragen, die reich verzierten nur zum Kirchgang.
Vorliegende Haube ist aus mehreren, vermutlich mit Leim verstärkten Leinenstücken zusammengesetzt und mit Seide bezogen. Der glänzend helle Untergrund ist mit hellblauem Seidenfaden bestickt. Ein florales Muster erstreckt sich über die Kalotte bis zum Ohrenbereich. Über eine an der Innenseite angebrachte Kordel ist die Haube zu schnüren, sodass kleine Raffungen entstehen. Die Haube wurde am Hinterkopf angesetzt und umrahmte vorne das Gesicht.
Elise Louise Marie Brée, die vorherige Eigentümerin, arbeitete um die Jahrhundertwende als Modistin und Schneiderin in Angermünde. Getragen wurde die Haube von ihrer Urgroßmutter Ende des 18. Jahrhunderts in Steinhöfel oder Melzow.