Zylinderförmiger Krug mit spitz zulaufendem, angesetztem Bandhenkel, Zinndeckel und Standring; ockerfarben erscheinender Scherben unter weißer Glasur mit polychromer Malerei in Scharffeuerfarben; keine Marke. Im Deckelinneren eine Zinnmarke mit der Jahreszahl 1736 oder 1756. Die Montierung des Deckels ist gelöst und liegt nur noch locker auf; mehrere feine Risse überziehen die Wandung. Die Schauseite zeigt eine männliche Figur in Kniehosen, die ein mit der linken Hand gehaltenes Objekt aufmerksam betrachtet. Links und rechts rahmen großblättrige Bäume mit geschwungenen Stämmen die Szene. Der Bandhenkel ist mit einem blauen Zebramuster dekoriert. In der stadthistorischen Dauerausstellung „Geschichte der Stadt von 993 bis 1900“ (1984–1995) des Potsdam-Museums wurde der Krug als Erzeugnis der Potsdamer Manufaktur Rewendt präsentiert, Zweifel an der Zuschreibung bestanden jedoch damals schon. Eine Herstellung in Magdeburg, Thüringen, Frankfurt (Oder) oder Rheinsberg ist ebenfalls denkbar. Der Krug war Teil der 1955 im ehemaligen Marstall ausgerichteten Ausstellung „Potsdamer Gläser und Fayencen“. Die Provenienz ist unbekannt. [Uta Kumlehn]