Die in Frankreich entwickelte Robe manteau, das zweiteilige, aus Unterrock und Mieder mit angesetztem Oberrock bestehende Gewand war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts die Grundform eleganter Damenkleidung in ganz Europa. Dieses Kleid ist durch den überlieferten Zeitpunkt der Hochzeit (12.8.1783) genau zu datieren. Der ovale Reifrock und die mit der sogenannten Watteaufalte am Mieder befestigte Schleppe reflektieren die höfische Mode. Der Dekor der Seide aus gewellten Spitzenbändern und Blumensträußen wurde aber in Frankreich bereits um 1760 entwickelt und entsprach 1783 nicht mehr der neuesten Mode.
Hochzeitskleid von Henriette Wilhelmine Schmorl, geb. Miersch, Oschatz.
Ankauf 1956.