Deckel und Schulter des Gefäßes sind mit Vögeln und lockeren Blumenarabesken bemalt, um den Hals liegt ein rotes Mäanderband. Die durchscheinende Qualität des Türkis- und Gelbtons und die Gestaltung, stilisierte Blumen in großzügigen Weißflächen, gehören zu den Merkmalen des Kakiemon-Stils. Trotzdem kann das Gefäß nicht der Kakiemon-Werkstatt selbst zugeschrieben werden, da geschlossene Gefäßformen für diese bislang nicht nachgewiesen wurden. Die vor Nagasaki ansässige holländische Handelsgesellschaft vergab von 1653 bis 1759 Aufträge für japanisches Porzellan. Im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts kamen hexagonale Deckelgefäße – nach dem Aufbewahrungsort der Sammlung von Queen Mary auch als Hampton-Court-Vasen bezeichnet – in höfische europäische Sammlungen. Die vorliegende Vase stammt aus einem fünfteiligen Aufsatz aus der Sammlung von August dem Starken und diente als Vorbild für die Meissener Porzellanmanufaktur, wie ein im ersten Rundgang ausgestelltes Exemplar belegt. (Text: Anne-Katrin Ehrt)
Ankauf aus der Sammlung Sahrer von Sahr, Schloß Dahlen/Sachsen, 1925. Ehemals in der königlich-sächsischen Porzellansammlung Dresden.