Reliefzinn. Große Schale, im Spiegel erhabenes Medaillon mit der stehenden Maria mit dem Jesuskind auf der Mondsichel, umgeben von allegorischen Darstellungen der vier Elemente "AER", "AQUA", TERRA" und "IGNIS" zwischen vier hermenartigen Figuren. Auf der Fahne acht längsovale Reserven mit Darstellungen der Minerva und Allegorien der Sieben Freien Künste "GRAMATIG", "DIALEGTIG", "RHETORICA", "MVSICA", "ARITMETIQUA", "GEOMETRIA" und "ASTROLOGICA zwischen Maskarons und Hippokampen. Die große Schale ist eine Variante der sehr beliebten "Temperantia-Schalen", die statt der Marienfigur im Zentrum die Personifikation der Mäßigung zeigen. Die Darstellungen dieser Schalen - in der Regel ist eine Kanne zugehörig - gehen wie viele andere auf Caspar Enderlein zurück, der 1586 in Nürnberg Meister wurde und die dortigen Zinngießer mit Formen für die Reliefs vor allem von Tellern und Schüsseln belieferte. Beim Entwurf lehnte er sich eng an Werke des Franzosen François Briot an.
Erworben vor 1896