Flugblatt von 1633 mit dem aufgebahrten protestantischen Schwedenkönig Gustav II. Adolf
4 Spalten, 208 Alexandriner
König Gustav II. Adolf liegt aufgebahrt in einer offenen Architektur, auf deren Balustraden zwölf Frauen stehen, die als Personifikation der protestantischen Länder um Gustav Adolf trauern. Sie sind benannt mit "Schwabe", "Reinstrom", "Schlesien", "Die streitende Kirch oder Augspurgische Confession", "Die Freiheit Teutscher Nation", "Stralesundt", "Pomeren", "Mechelnburg", "Brandenburg", "Chur Sachsen" und "Francken". Auf dem Dach stehen fünf weitere Frauen, die die vier Tugenden Gerechtigkeit (mit Waage), Klugheit (mit Spiegel), Stärke (mit Säule) und Mäßigung (mit Krug) darstellen. In der Mitte befindet sich die triumphierende Kirche.
Alle personifizierten Länder vertreten den gesamten Protestantismus. Sie betrauern den schwedischen König, den die Zeitgenossen als Retter der protestantischen Religion in den konfessionellen Auseinandersetzungen des Dreißigjährigen Krieges sahen. Dabei bezieht sich das Flugblatt, wie auch der Text darunter auf ältere Beispiele, in denen Gustav Adolf als Hoffnungsträger für die deutschen, protestantischen Territorialmächte betrachtet wurde.
Der Text erklärt die einzelnen Personifikationen. In Alexandrinern greifen die Trauerreden die gebräuchliche Klagerethorik auf.
Kupferstecher und Verleger des Blattes war Jakob van der Heyden.
Bezeichnung: Straßburg/ bey Jacob von der Heyden/ 1633. (u. r.)