Die unangefochtene Vorherrschaft des venezianischen Glases in Europa konnte von etwa 1500 bis in die 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts aufrecht erhalten werden. Bei diesem repräsentativen Pokal wird das noch nicht ganz kristallklare, beziehungsweise noch nicht völlig farblose, jedoch schon sehr dünnwandige Glas durch die kostbare Email- und Goldbemalung in seiner Wirkung gesteigert.
Das Verzieren von Hohlgläsern mit Emailfarben wurde durch die islamische Glaskunst des 13. und 14. Jahrhunderts angeregt. Eine Reminiszenz an spätgotisches Formempfinden äußert sich in den aufgelegten Rippen am Fuß und am glockenförmig geschwungenen Kelch.
Ankauf 1908.