Dem Konzil von Trient folgten nur wenige Neuschöpfungen in der Darstellung Marias, aber es gab den Anstoß zu einer Steigerung der marianischen Frömmigkeit. Besonders der Seesieg gegen die Türken bei Lepanto 1583, der der Hilfe der Mutter Gottes zugeschrieben wurde, führte im Anschluss zu einer nie mehr erreichten Volkstümlichkeit der Marienverehrung. Vor allem die Unbefleckte Empfängnis wurde zu einem Bildthema einer polemisch geführten Gegenreformation.
In diesem Zusammenhang ist das kompliziert verschlüsselte, kleinformatige Andachtsbild zu verstehen: Es zeigt eine Kombination aus Apokalyptischem Weib, Himmelskönigin und der Unbefleckten Maria.
Die Anwesenheit der Engel spielt auf Marias Funktion als Himmelskönigin an. Zu ihren Füßen liegt die Mondsichel mit dem Antlitz des Teufels. In der Landschaft darunter liegt eine Schlange, beides deutete auf die Vision des Johannes in der Apokalypse. Die unberührte Landschaft selber sowie der spiegelgleiche See sind dagegen als Symbole der Jungfräulichkeit Marias zu verstehen.
Die neuere Forschung sieht in dem Gemälde ein frühes, um 1592/93 in Rom entstandenes Werk des Augsburger Malers, Johannes Rottenhammer, der wesentliche Anregungen der venezianischen Malerei in Süddeutschland weiterentwickelte.