Im Jahr 1736 erschien eine Beschreibung Stuttgarts, in der die Sehenswürdigkeiten der Stadt erläutert wurden, darunter auch die Rüstkammer im Neuen Bau. Die dort präsentierten Objekte wurden zum Teil in Reimform vorgestellt, wie die Waffen, die dem „Stier von Ilsfeld“ gehörten haben sollen, einem Räuber und vermeintlichen Massenmörder, der im 16. Jahrhundert sein Unwesen trieb:
„Daß die Posterität die That bekomm zu wissen,
Hat man sein Mord-Gewöhr diß Orts aufhängen müssen,
Vier Büchsen die er selbst mit eigner Hand Geschäfft,
Zwo Larven wormit er so viele Leut geäfft,
Ein vorder Cuiras-Stück, worzu zwey Bein-Taschen,
Wie erste angeschnürt, mit Riemen, Gurt und Laschen,
Das kan man alles hier steten Denckmahl sehn,
Daß es in Württemberg wahrhafftig so geschehn.“
Die Rüstungsteile und Schusswaffen des „Stier von Ilsfeld“, gingen verloren. Die beiden Masken dagegen blieben erhalten.
[Matthias Ohm]