Diese Maske soll einst der „Stier von Ilsfeld“ getragen haben, ein Räuber und vermeintlicher Massenmörder des 16. Jahrhunderts. Über sein Leben ist nur wenig bekannt: Er wurde um 1535 geboren, fünf Jahre später wanderte sein Vater nach Ilsfeld im Landkreis Heilbronn ein. Die Quellen berichten lediglich über einen Mord, den der „Stier von Ilsfeld“ 1565 in Großbottwar-Winzerhausen beging. Er wurde gefasst und im Dezember 1572 in Gemmingen hingerichtet.
Neun Schutz- und Schusswaffen, die dem „Stier von Ilsfeld“ gehört haben sollen, wurden in der Stuttgarter Rüstkammer aufbewahrt, wie eine Beschreibung der Stadt von 1736 mitteilt. Sieben dieser Waffen – ein halber Brustpanzer, zwei Oberschenkelschützer und vier Büchsen – sind heute verloren. Dagegen blieben zwei eiserne Masken erhalten, die große Öffnungen für Augen, Nase und Mund sowie weitere kleinere Luftlöcher haben.
[Matthias Ohm]