Dem "Raubgrafenkasten" gilt seit Jahrhunderten großes Interesse. Dieser Kasten soll 1337 als Gefängnis für Graf Albrecht II. von Regenstein, mit dem die Stadt Quedlinburg in Fehde lag, gedient haben.
Albrecht II., auch als "Raubgraf" bekannt, hat durch die Übernahme wichtiger Lehen, wie z. B. das Amt des Schutzvogtes für das Quedlinburger Stift, der Heimburger Linie des Geschlechtes von Regenstein zu großem Einfluss verholfen, welchen die Bischöfe von Halberstadt zurückzudrängen versuchten.
Im Frühjahr 1336 kam es dann zum offenen Streit auf dem Honickenberg bei Ditfurt. Der Bischof von Halberstadt, Albrecht II. von Braunschweig-Lüneburg, erschien mit einer Abordnung Quedlinburger Bürger und beanspruchte das Richteramt, welches dem Lehnsherren Albrecht von Regenstein zustand. Dieser antwortete mit der Besetzung der Neustadt, woraufhin die Quedlinburger Bürger einen Ausfall wagten. Albrecht II. zog sich zurück und wurde nahe der Gersdorfer Burg gefangen genommen.