Titel: "Incipit prologus libri Moralium boni Gregorii pape super librum boni Iob". Diese Inkunabel ist auf handgeschöpftem Papier mit Wasserzeichen (einem großen T) gedruckt und besticht durch schöne Initialbuchstaben und Vignetten, die teilweise mit Blattgold verziert sind. Als Inkunabel bezeichnet man Früh- oder auch Wiegendrucke des 15. Jahrhunderts; Bücher, die bis 1500 gedruckt worden sind. Diese Inkunabel besteht aus zwei Bänden, beide 1471 in Nürnberg gedruckt. Zu Beginn beider Bände befindet sich auf 12 bzw. 8 Blättern ein handschriftlicher Prolog. Danach folgt bereits im Druck der Index, ein Namens- und Sachregister, bevor sich der eigentliche gedruckte lateinische Text in zwei Kolumnen (zweispaltig) zu den Moralien des Papstes Gregor über je 200 Blätter pro Band anschließt. Eine Seitenzählung gibt es nicht. Als Buchvorsatzblatt dient im zweiten Band eine Pergament-Handschrift. Jeder Band hat ein stattliches Gewicht von über 4 kg.
Einband: Diese Inkunabel-Bände im Folio-Format haben einen Holz-Leder-Einband mit Verzierungen. Buchschließen und sämtliche Buchbeschläge fehlen.
Provenienz: Diese beiden reich verzierten Inkunabeln sind Bestandteil der Gräflichen Bibliothek, so dass davon auszugehen ist, dass sie bereits zum Bücherschatz der Henneberger Grafen Wilhelm IV. (1478-1559), Wolfgang (1507-1537), Poppo (1513-1574) und Georg Ernst (1511-1583) gehörten. [Rosika Hoffmann]