Der aus Baumwolle gefertigte Schurz mit Silberblech-Applikation wird der Chimú-Kultur (1050-1450 n. Chr.) zugeordnet, die sich in der nördlichen Küstenregion Perus entwickelte. Die vergleichsweise kleine Schürze wurde wahrscheinlich eigens für den Totenkult angefertigt und über einem einfachen Lendenschurz getragen. Wie bei allen Objekten altperuanischer Kunsthandwerker schwingt auch hier die symbolische Bildsprache des Volkes mit. Eine hochwertige Auswahl dieser antiken Wollartefakte gelangte 1909 aus der Privatsammlung von Dr. Eduard Graffon (1861-1931), der zwischen 1892 und 1913 als praktizierender Arzt in Peru lebte, ins Museum. Einen Großteil davon erhielt er von Einheimischen, die ihm für Gratisbehandlungen mit Funden aus geplünderten Friedhöfen dankten.