Wenn Pferde ihr Leben lang auf befestigten Wegen laufen sollen und dabei schwere Lasten zu ziehen haben, müssen sie mit Hufeisen beschlagen werden, damit sich die Hufe nicht zu stark abnutzen. Deshalb war es im Mittelalter üblich, Pferde mit Hufeisen auszustatten. Es verwundert also nicht, dass in den Abfallgruben und ehemaligen Laufniveaus der hoch- und spätmittelalterlichen Kaufmannsparzellen Hufeisen gefunden wurden. Denn die Handelswaren wurden in der Regel mit Pferd und Wagen transportiert und wie heute verloren die Pferde manchmal ihre Hufeisen. Die defekten Eisen konnten zwar recycelt werden, gingen aber oft im schlammigen Untergrund verloren. Es liegen viele unterschiedliche Hufeisen vor. So waren diese nämlich nicht nur an die Größe der Hufe angepasst, sondern es gab auch zeitliche Unterschiede. Die wellenförmigen hochmittelalterlichen Hufeisen gelten als die älteste hier gezeigte Form. Darüber hinaus gab es auch unterschiedliche Hufeisen für Reitpferde und Lastenpferde, die schwere Wagen ziehen mussten.